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„Das Beste an Weihnachten ist…“

Berlin ist immer wieder für eine Überraschung gut. Und zwar nicht nur Überraschungen, die zum „alles-ist-möglich“-Klischee passen oder zum „Berlin-is-ne-riesen-Party“-Klischee. Letzteres wird natürlich auch in der Adventszeit intensiv bedient. So zum Beispiel auf der Kirmes an der Jannowitzbrücke, die zu Recht nicht Weihnachtsmarkt heißt. Wobei ich den offiziellen Titel „Wintertraum“ jetzt auch nicht unbedingt passender finde. Aber das liegt wahrscheinlich an mir.

Blog 37-10Das gnadenlosen Nebeneinanderstellen von sehr unterschiedlicher Bildsprache bei dieser Volksbelustigung hat mich allerdings schon ein bisschen sprachlos gemacht: Gebrannte Mandeln und Horror-Achterbahn, Nikolaus und Revolverheld.

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So grotesk mir das auf den ersten Blick erschien, so kann man genau dieses Aufeinanderprallen aber auch als treffenden Spiegel unserer aktuellen Lage sehen.
Die Welt ist aus den Fugen geraten. Gut und Böse, Krieg und Frieden lassen sich immer weniger auseinander sortieren.

Wir sind im Krieg. So jedenfalls muss man es doch verstehen, wenn jetzt unsere Soldaten und Flugzeuge an der Seite Frankreichs und anderer den Feind IS mit militärischen Mitteln zu vernichten, mindestens zu schwächen versuchen.
Wir sind im Krieg, wenn schwarz-weiß-Propaganda – egal ob von rechts oder links außen – jede differenzierte Wahrnehmung der Wirklichkeit verhindert.
Wir sind im Krieg, wenn wir womöglich fürchten müssen, dass neben uns eine Bombe explodiert. Wenn in einem Jahr über 500 Anschläge auf Flüchtlingswohnheime ausgeübt werden und auf facebook die menschenverachtendsten Dinge gepostet, „geliked“ und geteilt werden.
Wir sind im Krieg, wenn der Hass auch bei uns in die Köpfe einzieht, der Hass, der im Flüchtling nicht mehr den Mitmenschen sieht, sondern nur die Gefahr, oder der ideologische Hass, der im angstbesetzten und überforderten Einheimischen nur noch den Nazi sieht.

Lukas-Kantorei in der St. Lukas Kirche

Adventskonzert der Lukas-Kantorei  in der St. Lukas Kirche

„Tochter Zion, freue dich, jauchze laut Jerusalem … ja er kommt, der Friedefürst“, haben wir in der Adventszeit gesungen, in Gottesdiensten und Adventskonzerten. Aber ist das nicht nur ein Pfeifen im Wald angesichts des zunehmenden Unfriedens – auch zwischen den unterschiedlichen Gruppen in unserem eigenen Land. In der Adventsfeier für die Mitarbeitenden der Stadtmission bin ich in meiner Predigt über Sacharja 9,9-11 zu folgenden Schlüssen gekommen:

Plötzlich wird das Trostwort zu einer klaren Herausforderung: Auf welche Seite stellen wir uns mit unserem Denken, Reden und Handeln?
Auf die Seite derer, die um sich schießen – und sei es mit Worten? Oder auf die Seite des Messias-Königs, dessen Reich sich ganz anders ausbreitet?
Er bedient sich eben nicht der Mittel der anderen Machthaber und Gebieter. Er reitet eben nicht auf einem Ross oder auf einem Kriegswagen ein. Er benutzt nicht Böses zur Eindämmung des Bösen. Er arbeitet nicht mit Druck und Drohung. Und doch hat er die stärkeren Argumente. Weil er selbst frei ist von Hass und Angst, entsteht um ihn herum ein immer größerer hass- und angstfreier Raum.

Durch seine Versöhnung und die Kraft seines Wortes sind Menschen aus allen Völkern zu Liebhabern des Friedens geworden, zu Boten von Gerechtigkeit und Hilfe, die jetzt schon ein messianisches Versöhnungs-Netzwerk bilden „von einem Meer bis zum anderen.“ Und wir dürfen und sollen dazugehören.
An seiner Seite weicht die Angst, auch wenn die Verhältnisse noch beängstigen sind.
An seiner Seite fällt Menschenverachtung ziemlich schwer, selbst wenn andere uns als Hunde bezeichnen.
An seiner Seite wird Hass als Sackgasse enttarnt, weil Liebe den Hass ins Leere laufen lässt.
An seiner Seite entstehen verblüffende Handlungs-Alternativen, auf die die Feinde niemals kommen würden: „Tut wohl denen, die euch hassen.“

Das ist das Beste an Weihnachten, dass wir freien Zugang zu solchen Alternativen bekommen haben, die transformierende Kraft haben. Damit kommen wir vielleicht auch mal über das alljährliche Gejammere über den ganzen Weihnachtskonsum hinaus, das nichts ändert. Nicht ändern kann, solange man sich auch damit immer nur um sich selbst dreht. Blog 37-7Ich finde jedenfalls, der Adventskalender der Geschäfte im Hauptbahnhof hat etwas entwaffnend Ehrliches.

Welche transformierende Kraft die Versöhnungsbotschaft aber haben kann, war vor wenigen Wochen in der neuen von der Stadtmission betriebenen Notunterkunft für etwa 1000 Flüchtlinge in Spandau zu erleben. Zum Hintergrund muss zunächst erklärt werden, dass wir erst ganz frisch die Erlaubnis des Landesamtes haben „unsere Standards“ einbauen zu dürfen, d.h. ausreichend Sanitäranlagen, Waschmaschinen, Raum-in Raum-Kabinen (statt riesiger nur mit Bauzäunen abgetrennter Schlafbereiche), Spiel- und Betreuungsräume für Kinder usw.. Nicht mal das Licht war in der Nacht auszuschalten, weil es keine Notbeleuchtung gab. Also total stressige Umstände. Dazu die Ungewissheit, das Warten, die Fremdheit…

Durch irgendeinen letzten Tropfen lief das Fass über und es gab in der Nacht zum 1. Advent eine Massenschlägerei mit Einsatz von Polizei und Krankenwagen.

(Foto: Berliner Stadtmission)

(Foto: Berliner Stadtmission)

Feuerlöscher wurden zweckentfremdet und einiges ging zu Bruch. Die Einrichtungsleitung und weitere Mitarbeitende der Berliner Stadtmission waren aber vor Ort und begannen sofort mit Deeskalation und Aufräumarbeiten – die ersten, die mit anpackten, waren die Flüchtlinge selbst.

Schon am nächsten Vormittag wurde mit den Instandsetzungsarbeiten begonnen – zusammen mit den Bewohnern. Gemeinsam traten Vertreter aus den verschiedenen Volksgruppen vor die Bewohner und riefen zum Frieden auf. Pakistanis, Syrer, Kurden, Iraker, Afghanen, Männer wie Frauen und Kinder reichten sich die Hände. Beteiligte der Auseinandersetzung entschuldigten sich.

(Foto: Berliner Stadtmission)

Versöhnungsfest (Foto: Berliner Stadtmission)

„Wir alle wollen Frieden. Es gibt immer ein paar Wenige, die Schaden anrichten – in jeder Gruppe“, war die einhellige Meinung in den Gesprächen.

Am Nachmittag, schon 16 Stunden nach Beginn der Aufräumarbeiten, fand ein Fest des Friedens statt, bei dem sich diejenigen, die als erste ausgerastet waren, bei allen entschuldigten.

Zurück zu den Berliner Überraschungen. Im Rheinland waren wir es gewohnt, dass man beim Einkaufen an der Kasse usw. nicht etwa „Frohe Weihnachten“ gewünscht bekam, sondern weltanschaulich neutral „Schöne Feiertage“ (wie auch an Ostern und Pfingsten). Wie überrascht waren wir jetzt in Berlin, beim Brötchenholen oder Wochenendeinkauf oder im Fahrstuhl als Gruß „Einen schönen 1. Advent“ zu hören.

Und man denkt: Ganz so gottlos ist Berlin doch nicht.

afrikanische Krippe beim "Markt der Kontinente" in den Dahlemer Museen

Afrikanische Krippe beim „Markt der Kontinente“ in den Dahlemer Museen

Wobei dann auch schnell wieder eindrückliche Gegenbeispiele kommen. Bei der Weihnachtsfeier der Wohnhilfen (Eingliederungshilfe für ehemalige Obdachlose bzw. von Obdachlosigkeit bedrohte) habe ich gefragt, wer eine Krippe kennt von zu Hause oder aus der Kirche. Von den 25 Personen (einschließlich Mitarbeiter) meldeten sich vielleicht sechs und nur eine, die zu Hause eine Krippe hatten.

Gleichzeitig ist diese geringe religiöse Vorprägung auch immer wieder ein schöne Gelegenheit, Interesse zu wecken, sozusagen brachliegenden Boden zu bestellen.

Daran arbeiten wir, d.h. mein Kollege Andreas Schlamm und ich, auch in den verschiedenen innerbetrieblichen Fortbildungen.

Und darum geht es natürlich auch in der Heilig Abend Feier für Wohnungs- und Obdachlose heute Nachmittag im Zentrum am Hauptbahnhof. Inzwischen sind ca. 60 % der Obdachlosen in Berlin Osteuropäaer, die bei dem Versuch, hier ihr Glück zu machen, gestrandet sind. D.h. in dem Kurzgottesdienst muss möglichst vieles auf Polnisch und Russisch übersetzt werden. Rumänisch wär auch gut. Und die Botschaft von der Nähe Gottes zu unserem Leben muss sichtbar werden. So sieht unsere Bethlehem-Szene zur Weihnachtsgeschichte auch ein bisschen anders aus, als sonst in Krippenspielen.Blog 37-33

Für Obdachlose haben wir übrigens jetzt im Dezember neben der Bahnhofsmission Zoo (wieder einmal finanziert durch die Deutsche Bahn Stiftung sowie den Berliner Senat) ein Hygienezentrum eingerichtet, in dem Menschen von der Straße, zur Toilette gehen, duschen, waschen und sich die Haare schneiden lassen können. Wie viel Wertschätzung liegt darin, so gebeutelten Menschen ein solch edles Ambiente bereitzustellen!

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Im Refugio in Neukölln entwickelt sich inzwischen eine geistliche WeggemeinschaftBlog 37-30 als Keimzelle des geplanten Stadtklosters:

Jeden Dienstag und Freitag gibt es um 8 Uhr ein offenes liturgisches Morgengebet. Einmal im Monat (an einem Abend in der Woche) feiern wir einen internen Abendmahlsgottesdienst mit viel Stille.

Blog 37-31Dann essen wir als Weggemeinschaft mit zur Zeit 8 Personen gemeinsam Abend. Und einer erzählt seine geistliche Lebensgeschichte.

Aber auch die Gemeinschaft von Einheimischen und Neuankömmlingen im Refugio entwickelt sich positiv weiter. Genauso wie das Café und die programmatische Reflexion der Arbeit:

Sharehaus Refugio ist ein Ort, wo man Zuflucht finden kann, d.h. Schutz und Heimat, wo Gemeinschaft in gegenseitiger Wertschätzung und Unterstützung gelebt wird und Raum ist, Erneuerung zu erfahren und zur Erneuerung der Gesellschaft beizutragen.

Zum Schluss noch zwei musikalische Leckerbissen des Advents:

  1. Das Benefizkonzert (für unsere Kältehilfe) der Soulsängerin Jocelyn B. Smith in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche. Sie ist inzwischen nicht mehr die Jüngste, aber verströmt dermaßen viel Energie und Menschenfreundlichkeit, dass die rappelvolle Kirche innerhalb von gefühlten 30 Sekunden auf den Beinen ist, mitsingt und – tanzt.Blog 37-17 Blog 37-19
  1. Ein ganz kleines Format in der S-Bahn. Blog 37-22Häufig gibt es Musiker oder Gruppen, die reinkommen, ganz kurz Musik machen, 36 Takte später schon mit ihrem Becher rumziehen, um Geld zu sammeln, und bei der nächsten Station wieder verschwunden sind. Ein osteuropäischer Gitarrist morgens machte es anders. In aller Ruhe und Bescheidenheit spielte er drei oder vier virtuose klassische Gitarrenstücke. Nach und nach schauten immer mehr von ihren Handys, Zeitungen und Büchern auf, Stöpsel wurden aus Ohren gezogen und man lächelte sich an. Einige verzauberte Minuten. (Übrigens: Ein durchaus geschicktes Geschäftsmodell, wie mir scheint, jedenfalls im Bezug auch auf meine Bereitschaft, nicht nur 50 Cent zu geben.)

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Alles in allem gibt es für uns viel Grund, mit großer Dankbarkeit auf eine Jahr zurückzublicken, das so voller Leben war.

Ich danke Euch fürs Lesen, Anteilnehmen und alle Rückmeldungen. Und wünsche Euch jetzt gesegnete Weihnachten, erfreuliche Jahresrückblicke und Gottes Segen für das Kommende.

Lebensräume

„Der Vogel hat ein Haus gefunden und die Schwalbe ein Nest für ihre Jungen“, heißt es im Psalm 86. Ein Bild für Menschen, die einen Ort gefunden haben, wo sie sein dürfen, wo sie leben können, zu Hause sind.

Aber das ist alles andere als selbstverständlich. Zumal ein solcher Ort ja für jeden einzelnen anders aussieht, bzw. aussehen muss, um sich zu Hause fühlen zu können. In einer riesigen vollen Stadt wie Berlin ist das genauso eine offene Frage wie in der Weite sich entleerender Landstriche etwa Brandenburgs. Nochmal zugespitzt: In Meißen und Freital treffen Menschen aufeinander, denen genau das fehlt: Die einen, weil ihre Heimat irgendwo auf der Welt ein einziges Desaster geworden ist, aus dem man nur fliehen kann, wenn man (über)leben will. Die anderen, weil ihnen die beschauliche Heimat mit der Illusion, alles nach dem eigenen Geschmack kontrollieren zu können, entgleitet. Immer geht ja auch um die Frage: Wo darf ich dazugehören?

Im Leitbild der Berliner Stadtmission heißt es: „Wir geben Menschen Heimat und leben Gemeinschaft.
Wir wollen, dass Menschen sich bei uns zu Hause fühlen und Heimat finden.
Wir freuen uns, wenn Menschen neue Hoffnung schöpfen.
Wir feiern gemeinsam und schaffen Räume, in denen wir Gott begegnen können.“

Von zwei unterschiedlichen Lebensräumen möchte ich heute berichten und dann noch paar Eindrücke von unserem „Fest für die Stadt – das Beste“ am vorletzten Sonntag zeigen.

Erster Lebensraum:Blog Nr 32 - 01

Dorfkirchentag in Wiesenau, südlich von Frankfurt/Oder. Ich bin als Festredner eingeladen worden für eine kurze Predigt im Gottesdienst und anschließend einen Vortrag über die Berliner Stadtmission. Kirche und Kirchhof machen dem Namen „Dorfkirchentag“ alle Ehre. Ein kleiner, wirklich guter Posaunenchor rahmt das ganze musikalisch mit Stücken aus allen Musikepochen. Versammelt haben sich etwa 100 Gemeindeglieder, die meisten davon Ü 60, aber auch einige der mittleren Generation. Nur bei den Bläsern sind auch Jugendliche.

Blog Nr 32 - 02Aber alles vermittelt den Eindruck: Hier ist die Welt noch in Ordnung! Und in der Tat, als Christiane und ich im Anschluss an die Veranstaltung noch die paar Kilometer zum Oderstrand fahren: Solche Stille, solchen Frieden, solch paradiesische Natur mit Feuchtbiotopen und riesigen Eichen – das hat schon was. Da kann man mit der Seele baumeln. Und wieder zurück ins Berliner Getümmel zu fahren, hat nur begrenzten Reiz.

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Allerdings zeigen die Gespräche beim Dorfkirchentag die Schattenseiten: Nicht nur dass ich während meines Vortrags von einem älteren Herrn scharf kritisiert werde, als ich den Namen „Sharehaus“ benutze. Schließlich hätten wir eine deutsche Sprache! Ein anderer erzählt uns Dorfgeschichten von vor 100 Jahren. Den jüngeren Gesprächspartnern, die gerne etwas verändern möchten oder Mitverantwortung für das geplante Flüchtlingsheim in der Nachbarstadt (Eisenhüttenstadt) übernehmen wollen, merkt man z.T. deutlich ihre Frustration über die scheuklappige Rückwärtsgewandtheit an. Und wir fragen uns auf dem Rückweg, ob nicht die Landflucht auch genau darin eine wichtige Ursache hat, dass man das nur begrenzt ertragen kann, wenn alles so bleiben muss, wie es mal war.

Zweiter Lebensraum:

Sharehaus Refugio, unser neues Projekt in Neukölln: WP_20140510_09_10_03_Pro

Nach einem halben Jahr Konzeptentwicklung und  intensiver Planung, Wirtschaftlichkeitsprüfung und aktualisiertem Brandschutz, Neueinstellungen und Nutzungsverträgen in der Geschäftsstelle (unter meiner Koordination) – und „Dornröschen-Schlaf“ in der Lenaustraße ist jetzt mit Projektbeginn zum 1. Juli 2015 das traditionsreiche Haus zu neuem Leben erwacht: Ein Lebensraum mit großer Vitalität und Integrationskraft, Lebensfreude und Dynamik.

„Sharehaus Refugio“, d.h. ein Haus, in dem Menschen Zuflucht finden und vielfältige Gaben miteinander teilen. (Ich berichtete schon kurz von den Vorbereitungen.) Sven Lager, der schon im vorigen Jahr das Sharehaus I. als „Werkstatt für himmlische Gesellschaft“ aufgebaut hat (ich habe auch darüber berichtet), bringt hier mit einem engagierten Team diesen Gedanken auf eine neue Ebene.

Viele junge Menschen ziehen ein, Geflüchtete (mit geklärtem Aufenthalts-Status und unterschiedlichem religiösem Hintergrund) und einheimische Christen, die gemeinschaftliches Leben gestalten wollen. Für die Geflüchteten (zur Zeit aus 6 verschiedenen Ländern) wird es darüber hinaus in Kürze Sprachkurse und weitere Eingliederungsmaßnahmen geben. Bei schönem Wetter wird auf dem Dachgarten gemeinsam zu Abend gegessen. Irgendwer kocht immer (egal ob arabisch oder afrikanisch oder südosteuropäisch oder deutsch) und zwar immer für andere mit, und dann wird geteilt.

sharehaus2_SvenLager_17.06.2015.jpgDachgarten_SvenLager_17062015_01_617b34ab8a Sharehaus_SvenLager_17062015_01_054e676caa Blog Nr 32 - 49

Das Frühere Foyer wird zu einem „Kiez-Café“ mit hochwertigen Kaffees und vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten ausgebaut.Hierfür ist Andy Romeike in Marburg zum Theologen und in Berlin zum Barista („Kaffe-Zauberer“) ausgebildet eingestellt. Im Café können dann auch die Geflüchteten zu Gastgebern werden.

WP_20140510_09_11_42_ProDer Saal wird für Gottesdienste und unterschiedlichste Veranstaltungen genutzt, die zusammen mit dem Café die Brücke zum Stadtteil bilden und einen Teil der Finanzierung einbringen sollen.

In Räumen im 5. Stock, auf dem Dachgarten und teilweise im großen Saal wird unser neues „Stadtkloster“ beheimatet sein: ein Ort zum Beten, Bibellesen, Stille finden, geistliche Gespräche führen – und für Einzelpersonen die Möglichkeit für einige Tage mitzuleben. Die Gottesdienste und weitere geistliche Angebote übernimmt das „Kreuzberg-Projekt“, eine junge Gemeinde, die seit vorigem Herbst zunächst als Mieter in der Lenaustraße war, aber aufgrund der guten Erfahrungen jetzt zu einem festen Kooparationspartner wird.

Weitere kreative Projekte sind in Planung.

Dafür haben wir beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende gefunden, die ein begeistertes und starkes Kernteam bilden. Diese ca. 10 überwiegend jüngeren Leute wollen gemeinsam (geistlich) leben und bringen genau die Gaben mit, die für diese Projektentwicklung nötig sind. Einige von ihnen wohnen mit im Haus. Dazu gehört auch unser ältester Sohn Lukas, der ansonsten hier in Berlin bei einem Startup arbeitet.

Vieles ist zwar noch unfertig. Aber trotzdem hat die Abendschau vom RBB vorigen Mittwoch schon über das Sharehaus Refugio berichtet. Hier findet ihr den Fernsehbeitrag (solange er vom RBB bereitgehalten wird):WP_20150713_12_54_36_Pro

http://www.rbb-online.de/rbbaktuell/archiv/20150709_2145

Wir hoffen, dass sich diese kombinierte Arbeit in zwei Jahren selbst finanzieren kann. Aber bis dahin benötigen wir nicht nur das Engegement der Leute vor Ort, sondern natürlich auch Spenden von außerhalb. Also falls Ihr für dieses Modellprojekt etwas übrig habt… (http://www.berliner-stadtmission.de/wie-sie-helfen/spenden/spenden – bitte mit Stichwort „Refugio“).

So jetzt noch ein paar Eindrücke von unserem Fest für die Stadt  – am bisher heißesten Tag des Jahres:

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Die Stände der Stadtmissionsgemeinden – anschaulich und einladend – und im Hintergrund der blaue Trinkwasserstand der Berliner Wasserwerke (einer unserer Partner): An diesem Tag absolut überlebensnotwendig!

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Nicht David und Goliath, sondern Christian Flöter aus Tegel (gefühlte 2,40 groß), der mein Stadtmissionslied für seine Drehorgel arrangiert hat. Da darf ich natürlich auch mal drehen, und wir singen gemeinsam, wozu die Stabmarionette tanzt.WP_20150705_14_45_37_Pro   Blog Nr 32 - 47

Und noch mehr Musik: Die Rock’n Roll Preachers heizen richtig ein. Und Nasser Kilada (mit so ner Art türkisch-Rock) bringt die Menschen in Bewegung.

Mit dem Blick auf eine sehr lustige Hochzeitslimosine (Trabi-Umbau), an dem wir im Wedding vorbei fuhren (hoffentlich haben die Insassen mit Ihrer Hochzeit auch den Lebensraum gefunden, der für sie genau richtig ist), verabschiede ich mich in den Sommerurlaub. WP_20150704_10_41_44_Pro   WP_20150704_10_41_54_Pro